Kategorie: Daniel Schweizer

Daniel Schweizer ist in gewisser Weise das gallische Dorf des Württemberger Unterlands. Dabei gibt es in unserer Gegend zahlreiche Betriebe, die den elterlichen Betrieb vom Trauben- oder Fasswein-Produzenten zum eigenen Weingut umgebaut und dabei ein Auge auf ökologische Bewirtschaftung sowie schonenden Ausbau im Keller gelegt haben. Doch keiner tat dies so konsequent wie Daniel Schweizer, der 2014 den Betrieb der Eltern in Stetten am Heuchelberg übernommen hat. Step by Step entwickelte er seinen eigenen Stil und brachte mit dem Jahrgang 2018 den ersten Naturwein auf die Flasche.

Maischestandzeiten bei Weißweinen von bis zu 120 Tagen, 100 % Spontangärung, der vollständige Verzicht auf die Zugabe von Schwefel (mit Ausnahme von 5 mg / ltr. beim Berg + Burg) sowie der Verzicht auf Filtration machen die Weine einzigartig im Unterland. Und dabei haben wir noch keine einzige Silbe über die nachhaltige Bewirtschaftung seiner ca. 3,5 Hektar Weinberge verloren. Denn auch hier geht er gemeinsam mit seiner Frau Sabrina einen ganz eigenen Weg. Um die Bodenverdichtung so gering wie möglich zu halten, werden mehr als 50 % der Weinberge mit den beiden Pferden Funa und Willi bewirtschaftet. Neben dem Pflügen zwischen den Reihen zählen hierbei auch das Ausbringen von Mist sowie das Einsammeln der Boxen beim Lesen dazu.

Wer einen solchen Weg einschlägt, erfährt in Frankreich, Österreich oder Italien größte Anerkennung. In einer Region, deren Außendarstellung noch immer von Genossenschaften und Genossenschafts-ähnlichen Betrieben definiert wird, stoßen Daniel Schweizers Weine jedoch nur selten auf Gegenliebe. Kein Wunder also, dass mehr als die Hälfte der Jahresproduktion in den Export gehen und kulinarische Spots erreichen, von denen die kritischen Kollegen nur träumen können: Kopenhagen / Dänemark, Quebec / Kanada, Los Angeles / USA, Barcelona / Spanien um nur die heißesten zu nennen.

Umso glücklicher sind wir nun, dass wir nach heftigen Flirtversuchen endlich auf der Liste der Privilegierten stehen und die Naturweine aus unserer Nachbarschaft “einkaufen dürfen”.

© Fotos Weingut: Weingut Schweizer