Deutsches Aushängeschild - Riesling

trocken bis edelsüß

WEINWISSEN FÜR DICH

Riesling ist eine natürliche Kreuzung aus Heunisch, Vitis sylvestris sowie Traminer. Ihre positiven Eigenschaften werden gerne genutzt und kommen bei Neuzüchtungen zum Einsatz. Riesling ist deutsches Kulturgut und über die Grenzen hinaus beliebt. Ihre genaue Herkunft ist nicht zu 100 % geklärt. Jedoch gibt es Hinweise auf die Kultivierung im Ländle. Urkundlich erwähnt wurde Riesling um 1435 in Rüsselsheim, durch einen Grafen und seinen Verwalter, der Setzreben kaufte. Von dort gelangte die Sorte vermutlich an die Mosel und schließlich im Jahre 1477 ins benachbarte Elsass.

Um die Eigenschaften des Rieslings besser kennenzulernen, lohnt es sich einen Blick auf die Wortherkunft zu werfen. Bezeichnungen wie “Rußling” und “Rißling” tauchen auf. Ersteres leitet sich vermutlich von Rus ab, dass auf das dunkle Rebenholz verweist. Der Name “Rißling” könnte mit Verrieseln zusammenhängen, dem Verlust von Blüten am Stielgerüst. Eine Eigenschaft die ebenfalls typisch ist.

Des Weiteren stellt Riesling hohe Ansprüche an die Lage. Das Klima lieber kühl gemäßigt, schlägt Riesling seine Wurzeln auf Steillagen, um ausreichend Sonne zu tanken. Denn die Sorte braucht viel Zeit und gelangt erst spät zur Reife. Zudem ist sie ein Meister der Reflektion. Sie ist recht flexibel was die Bodenbeschaffenheit angeht. Gewachsen auf Schiefer, Sandstein oder Urgestein, haben die gekelterten Weine einen hohen Wiedererkennungswert. Eine Besonderheit ist, dass Riesling es schafft die Herkunft im Glas widerzuspiegeln.

Lagen vom Roten Hang, Scharzhofberg, Juffer Sonnenuhr, als auch Forster Ungeheuer, Ruppertsberg, sowie Wehlener Sonnenuhr sorgen für reichlich Herzklopfen und schwitzige Hände.

Riesling

Ein klassischer Gutsriesling hat eine feine Würze, gelb fruchtige Noten von Pfirsich und Zitrone mit einer hohen Säure und dazugehörigen moderaten Alkoholgehalt.

Mit zunehmender Reife, auch über des Weinausbau hinaus, entsteht die bekannte Petrolnote, die geschmacklich die Meinungen in zwei Parteien teilt. Da Riesling sonnenverwöhnte Lagen für die Reife bevorzugt, enthalten die Beeren eine erhöhte Menge Carotinoide, die bei Riesling von Natur aus nochmals erhöht ist. Dieser Farbstoff dient den Beeren quasi als "Sonnenschutzfaktor". Bei erhöhter Sonneneinstrahlung lagert sich Carotinoide in den Beerenschalen ab. Das erklärt die schön gefärbten, goldgelben, reifen Trauben, von denen wir schon alle heimlich genascht haben. Während des Reifeprozesses in der Flasche, wird der gelbe Farbstoff durch Enzyme (Eiweisse) und Säuren abgebaut. Dabei entstehen neue Verbindungen, die den Geschmack des Weines positiv oder negativ verändern und tropische Nuancen hervorbringen oder die für die Mehrheit weniger erwünschte Petrolnote. Eine Umwandlung von TDN (1,1,6-Trimethyl-1,2-dihydronaphtalin), das an Kerosin (Verursacher TDN) erinnert. Somit wird klar dass in südlichen Anbauländern, die Petrolnote häufiger in Erscheinung tritt als in Deutschland. Denn bei geringen Vorkommen wird der feine Duft “Firne” wahrgenommen, der bei Riesling-Liebhabern beliebt ist. 

Ein weiterer Pluspunkt ist die Vielseitigkeit beim Mostgewicht. In Prädikatsstufen gesprochen, beginnend mit dem Geringsten.

  • Kabinett 70-82 Oe
  • Spätlese 76-90 
  • Auslese 83-100 Oe
  • Beerenauslese (BA) 110-128 Oe
  • Trockenbeerenauslese (TBA) 150-154 Oe
  • Eiswein, mindestens BA

Doch neben Stillwein ist Riesling für Sekt prädestiniert. Grundweine aus Riesling sind für die Sektherstellung sehr gefragt. Die hohe natürliche Säure des Rieslings ist ein Vorteil, denn sie wirkt dem Säureabbau während der Gärung entgegen und das Endprodukt bleibt anregend frisch.

Führendes Anbauland von Riesling ist Deutschland mit 23.800 ha, davon fällt der Großteil auf die Mosel (5.400 ha), gefolgt von der Pfalz, Württemberg, Baden und Nahe. An der Gesamtrebfläche bemessen, sind das knapp 24 % die auf Riesling entfallen. Nach Deutschland folgen Rumänien 6.100 ha ///USA 4.600 ha ///Frankreich 4.000 ha ///Australien 3.100 ha ///Österreich 2.000 ha.

Die Vielfältigkeit der Stile, macht die Sorte zu einem idealen Begleiter zum Food-Pairing. Ein Sekt zu Beginn, stimmt Sie bereits bei der Zubereitung kulinarisch auf das Kommende ein. Durch die hohe Säure, schafft Riesling schnippisch den Spagat bei säurehaltigen Speisen und pendelt sich harmonisch ein. Scharfe Speisen lassen einen Wein schlanker wirken und reduzieren das Süßeempfinden. Ein Riesling mit natürlicher Restsüße kommt hier wie gelegen. Schleckermäuler dürfen sich ebenfalls freuen. Zur Feinabstimmung ist ein Riesling zu empfehlen der in der Süße das Dessert übertrumpft.

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